Prospektive arbeitsökologische Bewertung von Produktinnovationen
Im Teilprojekt ‚Green Innovation‘ wurden für eine konkrete angedachte Innovation – Schiffstore mit elektrischen Antrieben anstelle konventioneller hydraulische Antriebssysteme auszustatten – ergänzend zur ökonomisch-technischen Risikobewertung mögliche Wirkungen auf Arbeitsbedingungen und Umweltnutzen vorausschauend und im Vergleich zur bestehenden Produktlösung abgeschätzt.
Das Instrument orientiert sich an der Methodik der prospektiven Ökobilanz und betrachtet den gesamten Produktlebensweg. Diese Perspektive wurde um weitere Dimensionen „Guter Arbeit“ ergänzt und in einem Workshop von Fach- und Führungskräften analysiert. Dem folgte eine gemeinsame Bewertung.
Teilprojekt 4 [Macor]
- Produktinnovationen vorab auf Auswirkungen auf „Gute Arbeit“ und „Ökologie“ analysieren und die Bewertungsmethodik für Innovationen erweitern
- Kompetenzen bei beteiligten Fach- und Führungskräfte aufbauen, um bei Innovationsvorhaben angestrebte Ziele und potentielle Risiken für alle Nachhaltigkeitsdimensionen im Blick behalten zu können
- Durch Abteilungs- und ggf. Unternehmensgrenzen hinweg durchgeführte prospektive arbeitsökologische Bewertung Perspektivenvielfalt für die Entscheidungsfindung über Produktinnovationen fördern
- Ökobilanz: Elektrische Antriebe führen über die lange Lebensdauer zu einer signifikanten Energieeinsparung. Wegfall des Hydrauliköls verringert Umweltgefahren durch Leckagen und bewirkt Verbesserungen im Arbeitsschutz.
- AÖ-Bilanzierungs-Workshop: Im Falle elektrischer Antriebe werden Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Fertigung und beim Einbau der Schiffstore, in der Wartung und beim Abwracken der Schiffstore erwartet. Elektro-Installationsarbeiten aus dem eigenen Unternehmensverbund könnten bisher fremdvergebene Hydraulik-Tätigkeiten ersetzen.
- Für die prospektive arbeitsökologische Bilanzierung können Unternehmen Erkenntnisse und Ergebnisse der tätigkeitsbezogenen Gefährdungsbeurteilung nutzen.
- Zusätzlicher Aspekt: „Gute Arbeit“ während der Innovationsphase Durch die Neuentwicklung und den Aufbau neuer Lieferantenbeziehungen können hohe zusätzliche Arbeitsbelastungen entstehen, so dass die arbeitsökologische Innovationsarbeit selbst gesundheitsförderlich zu gestalten ist. Für die Umstellungsphase entstehen zusätzliche Qualifikationsbedarfe bei Fachkräften in den Unternehmen.