Als Erschwernisse bzw. Stolpersteine arbeitsökologischer Innovationen in Rahmen des NaGut-Pilotprojekts erwiesen sich der hohe Ökonomisierungs- und Wettbewerbsdruck, der oft auf Unternehmen lastet, sowie Abwehrhaltungen bei Beschäftigten und Führungskräften, die an bisher bewährten arbeitsbezogenen Routinen und Praktiken sowie an etablierte Verfahren der Innovationsentwicklung festhalten. Die NaGut-Projekterfahrungen zeigen, dass der stete Vorrang des betrieblichen Alltagsgeschäfts den Blick auf (arbeitsökologische) Innovationspotenziale versperrt. Zeiten für eine beteiligungsorientierte Entwicklung und Anwendung arbeitsökologischer Innovationen im Sinne betrieblicher Lern- und Experimentierfelder zu reklamieren, bildet eine wichtige Basis für eine nachhaltige Entwicklungs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Bei hohem Ökonomisierungsdruck können solche Innovationsvorhaben die Arbeitsbelastung von Beschäftigten und Führungskräften erhöhen. Es ist daher auf eine gesundheitsförderliche Gestaltung von arbeitsökologischen Innovationsvorhaben zu achten; zugleich sind gesundheitlich problematische unternehmensinterne Zielvorgaben und Anreizstrukturen zu erkennen und zu reduzieren. Eingeschlagene betriebliche Pfade der Innovationsentwicklung und Abwehrhaltungen von Beschäftigten und Führungskräften können durch ein beteiligungsorientiertes experimentelles Lernen zu und für arbeitsökologische Innovationen abgebaut werden. In Wertschöpfungsketten bilden ein Mangel an Vertrauen zwischen den beteiligten Unternehmen sowie größere Machtunterschiede zwischen Kooperationspartner*innen Stolpersteine für arbeitsökologische Innovationen, da hierdurch eine (gleichberechtigte) Entwicklung arbeitsökologischer Innovationen erschwert wird.
Stolpersteine arbeitsökologischer Innovationen