Arbeitsökologische Innovationen

Das NaGut-Verbundprojekt zielt darauf ab, ,gute Arbeit‘ und ökologische Neuerungen möglichst systematisch miteinander zu verbinden. Zugleich sollen die Voraussetzungen, Erfolgspotenziale, aber auch Probleme, arbeitsökologische Innovationen in Unternehmen und in der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu verwirklichen, untersucht werden. Im Folgenden wird unser Konzept der arbeitsökologischen Innovationen näher erläutert. Es ist verankert in einem Verständnis von ,nachhaltiger Arbeit‘, das ,gute Arbeit‘ beinhaltet, aber mit der Regeneration von (natürlichen) Ressourcen verbindet.

Von ,guter Arbeit‘ zu ,nachhaltiger Arbeit‘

Auch ,gute Arbeit‘ ist in der Regel mit der Nutzung von natürlichen Ressourcen verbunden, z.B. Gewinnung und Abbau von Rohstoffen, Energie- und Ressourcenverbrauch. In der Entwicklungsperspektive einer klimagerechten und umweltverträglichen Gesellschaft ist ,gute Arbeit‘ daher weiterzuentwickeln in Richtung ,nachhaltiger Arbeit‘ bzw. nachhaltiger Arbeitssysteme. Im Mittelpunkt für die Beständigkeit von Arbeitssystemen im Wandel steht dabei die Regeneration unterschiedlicher (menschlicher, sozialer, materieller und natürlicher) Ressourcen, anstelle einer singulären Ausrichtung auf deren Verbrauch. Wir schließen hier an die Definition und Prinzipien nachhaltiger Arbeitssysteme an, die von Peter Docherty, Mari Kari und A.B. (Rami) Shani (2009: 4 f.) entwickelt wurden; demnach sind nachhaltige Arbeitssysteme durch vier Kernprinzipien gekennzeichnet:

  • Nachhaltige Arbeitssysteme zielen darauf ab, jene Ressourcen, die sie nutzen, möglichst zu regenerieren.
  • Die Entwicklung, Regeneration oder der Erhalt einer bestimmten Art von Ressourcen sollte nicht zu Lasten einer anderen Art von Ressourcen erfolgen.
  • Nachhaltige Arbeitssysteme sichern ihre Existenzgrundlage nicht, indem sie externe Ressourcen, z.B. natürliche Ressourcen, ausbeuten.
  • Nachhaltige Arbeitssysteme sind in der Lage, Ressourcen unterschiedlicher Art zu regenerieren und berücksichtigen die legitimen Bedürfnisse und Interessen unterschiedlicher Akteure bzw. Anspruchsgruppen.

Im Rahmen des Verbundprojekts NaGut orientieren wir uns an diesem Verständnis nachhaltiger Arbeitssysteme bzw. nachhaltiger Arbeit. Im Fokus stehen dabei arbeitsökologische Innovationen, die an der Schnittstelle zwischen ,guter Arbeit‘ und ökologischen Innovationen verortet sind.

Definition:
Unter arbeitsökologischen Innovationen verstehen wir Neuerungen, d.h. neue Praktiken, Methoden und Verfahren, welche die Entwicklung und Förderung guter Arbeitsbedingungen möglichst systematisch mit ökologischen Verbesserungen verknüpfen. Arbeitsökologische Innovationen zeichnen sich darüber hinaus durch konstruktive Umgangsweisen mit Konflikten aus, die sich in der Praxis zwischen Zielsetzungen guter Arbeit und Zielen ökologischer Neuerungen ergeben.