Im NaGut- Projekt werden in vier verschiedenen Teilprojekten arbeitsökologische Gestaltungsansätze entwickelt und erprobt. Für jedes Teilprojekt wird ein Praxiskonzept erstellt, evaluiert und für den Transfer auf andere Bereiche bzw. Unternehmen überprüft.

Mit unserem Unternehmenspartner hanseWasser arbeiten wir an zwei innerbetrieblichen Teilprojekten. Darin geht es zum ersten um die Verbesserung von Arbeits- und Kooperationsbeziehungen in Verbindung mit der Reduzierung von arbeitsbezogenen Mobilitätsanforderungen. Zum zweiten werden durch ein beteiligungsorientiertes Verfahren Potenziale für Energieoptimierung ergründet und eine Grundlage für den systematischen Transfer von Erfahrungswerten geschaffen.

Teilprojekte hansewasser

Das Teilprojekt zielt darauf ab, bei der hanseWasser GmbH ein integriertes Praxiskonzept zu entwickeln und zu erproben, das nachhaltige Mobilitätslösungen mit guter Arbeit verbindet. Die Entwicklung und Erprobung dieses Praxiskonzepts umfasst drei zentrale Ansatzpunkte:

Erstens sollen unterschiedliche Nutzungsformen von Mobilität, wie E-Mobilität und Car-Sharing-Optionen, sowie in ihrer Bedeutung für möglichst klimaverträgliche und ressourcenschonende Arbeitsformen sondiert werden.

Zweitens soll untersucht werden, ob und inwiefern Mobilitätsbedarfe durch eine Veränderung organisatorischer Maßnahmen, wie einer Veränderung betrieblicher Einsatzorte oder Tourenplanung, reduziert werden können und welche Auswirkungen dies für die Arbeitsqualität von Beschäftigten hat.

Schließlich soll geprüft werden, inwieweit sich arbeitsbezogene Mobilität durch den Einsatz digitaler Medien, z.B. Video-Konferenzen, sinnvoll ersetzen lässt. Zu sondieren ist hierbei, welche Potenziale, aber auch Herausforderungen eine digitale Substitution von Mobilität für die Arbeits- und Kooperationsqualität von Beschäftigten in sich birgt.
Das Teilprojekt soll am Beispiel der Bauplanung zur Kanalsanierung und ggf. eines weiteren mobilitätsintensiveren Arbeitsbereichs bei hanseWasser durchgeführt werden. Auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme wird das integrierte Praxiskonzept entwickelt, modellhaft erprobt und evaluiert.
Das zweite Teilprojekt bei der hanseWasser GmbH hat zum Ziel, durch eine systematische Einbindung des Erfahrungswissens von Beschäftigten ungenutzte Potenziale zur Energieoptimierung von Anlagen und deren ressourcenschonenden Steuerung zu ergründen.

Dieses Teilprojekt ist im Bereich der Pumpwerke angesiedelt, wo bereits ein avanciertes, primär technikgestütztes System der Energieoptimierung existiert. Durch die Beteiligung von Beschäftigten und den Einbezug ihres Erfahrungswissens sollen sich einerseits neue Impulse für die bereits vorhandenen Ansätze der Energieoptimierung ergeben, andererseits geeignete Austauschformate etabliert werden, in denen ein gelungener Transfer von Know-How und Erfahrungswerten zwischen den Beschäftigten stattfinden kann. Im Rahmen des Projekts wird ein Praxiskonzept zur erfahrungsbasierten Energieoptimierung entwickelt und erprobt und für die Übertragung auf einen anderen Unternehmensbereich (z.B. Kläranlagen) untersucht.

Mit unseren Partnern Macor und Stahlbau Nord bearbeiten wir zwei weitere Teilprojekte, die sich auf die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit beziehen. Darin geht es zum einen um eine Neugestaltung der projektbezogenen Kooperation mit dem Ziel, die Arbeitsqualität zu verbessern und Energie und Ressourcen einzusparen. Zum anderen werden im Teilprojekt „green innovation“ die Entwicklung und Erprobung von alternativen Antrieben unter Berücksichtigung von arbeitsbezogenen Aspekten (u.a. Veränderung der Arbeitsprozesse) untersucht.

Teilprojekte Macor und Stahlbau Nord

Macor Marine Solutions GmbH & Co. KG und die Stahlbau Nord GmbH arbeiten im Schiffs- und Yachtbau projektbezogen zusammen. Macor ist hierbei als Planungs- und Entwicklungsbüro tätig, während Stahlbau Nord Fertigungsaufgaben bearbeitet.

Das unternehmensübergreifende Teilprojekt beabsichtigt, die Kooperation zwischen beiden Unternehmenspartnern in der Wertschöpfungskette neu auszurichten und zu gestalten. Dabei wird ein doppeltes Ziel verfolgt: Die Neugestaltung der Zusammenarbeit soll die Arbeits- und Kooperationsqualität verbessern und auf dieser Basis auch ökologische Verbesserungspotenziale – vor allem im Bereich der Energieeinsparung und Ressourcenschonung – erschließen. Auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme werden zunächst neue Kooperationsformen entwickelt, danach modellhaft erprobt und evaluiert
Im Kontext von Klimawandel und Umweltschutz sind die Umweltanforderungen und Auflagen im Schiffbau in den letzten zehn Jahren erheblich gestiegen. Deshalb sollen in demTeilprojekt Green Innovations Umweltschutz und Nachhaltigkeitsaspekte adressiert werden. Beispielhaft soll dies anhand des Einsatzes alternativer Antriebe zur Steuerung von Schiffstoren erprobt werden, da insbesondere der Einsatz von Hydraulikölen zunehmend kritisch zu bewerten ist. Elektrische Aktuatoren ("E-Zylinder") die vollständig auf den Einsatz von Hydraulikölen verzichten versprechen hier großes Potenzial. Die ökologische Wirkungen von E-Zylindern und die damit zusammenhängend, veränderten Arbeitsprozesse stehen im Zentrum dieses Teilprojektes.